Desinfektion und Reinigung der Klimaanlage

Warum Du Deine Klimaanlage regelmäßig reinigen lassen solltest

Wenn warme Luft von außen angesaugt und durch Deine Klimaanlage abgekühlt wird, entsteht dabei Kondenswasser im Klimakasten unter Deiner Armaturentafel im Auto. Das Wasser wird über einen Ablauf nach unten abgeleitet. Du kannst es im Sommer anhand der Wasserpfützen unter Deinem Auto erkennen.

Ein feuchtwarmes Klima und Verunreinigungen aus der Luft führen zu einer Population von Mikroorganismen in Deinem Klimakasten. Es entsteht dabei ein feiner Biofilm, der sich in den Luftkanälen und an den Wärmetauschern der Klimaanlage absetzt. Ein gutes Vergleichsbeispiel hierfür sind die Schimmelfugen im Badezimmer. Diese Mikroorganismen werden durch den Gebläsestrom in die Atemluft der Fahrgastzelle gepumpt. Geringe Konzentrationen haben für uns Menschen keine schädlichen Auswirkungen. Vermehren sich die Mikroorganismen allerdings, kann die Grenze zur Gesundheitsgefährdung überschritten werden. Starke Sekrementablagerungen werden von uns Menschen als übel riechend wahrgenommen.

Diese Schadstoffe und Gerüche in der Fahrgastzelle führen zu Reizungen der Atemwege und Augen und können im Extremfall Kopfschmerzen und Allergien auslösen. Für Berufspendler, Handelsreisende und Familien mit Kindern bedeutet dies eine stetige Belastung.

Daher raten wir unseren Kunden, jährlich oder mindestens alle 15.000 km die Klimaanlage überprüfen zu lassen, den Innenraumluftfilter austauschen zu lassen und die Klimaanlage zu reinigen und zu desinfizieren.

Welche Methoden zur Reinigung und Desinfektion von Klimaanlagen gibt es?

Wir Thermospezialisten setzen auf unterschiedliche Methoden für die Reinigung und Desinfektion der Klimaanlage. Hier erklären wir Dir die unterschiedlichen Systeme und geben Vor- und Nachteile mit an.

Sprühdosen: 

Diese Reinigungsmittel werden im Innenraum aufgestellt und durch Betätigen des Sprühkopfes wird das Reinigungsmittel in die Fahrgastzelle versprüht. Durch den Betrieb der Klimaanlage auf Umluft zirkuliert das Reinigungsmittel durch das Lüftungssystem. Alle Luftklappen sind dabei zu öffnen. Der Innenraumluftfilter sollte während der Reinigung aus dem Lüftungssystem entfernt werden.
Diese Reinigungsmittel sind für den Do-it-yourself Bereich vorgesehen und können von jedem Anwender für eine Zwischendurch-Reinigung genutzt werden. Diese Reinigungsmittel sind in der Regel nicht so effizient, aber für die Reinigung zwischendurch sehr gut. Auf dem Markt gibt es Reinigungsmittel auf chemischer oder biologischer Basis. Wichtig für uns Thermospezialisten ist, dass diese Mittel von unabhängigen Instituten getestet wurden und für Mensch und Natur zu 100% unbedenklich sind.

Lanzentechnik: 

Diese Methode gehört zu den effektivsten Reinigungsarten, da das Reinigungsmittel direkt über eine Sprühlanze auf den Wärmetauscher und die Luftkanäle versprüht wird. Hierzu muss oft der Zugang zum Verdampfer freigelegt werden, was mit einem hohen Arbeitsaufwand verbunden ist. Diese Art der Reinigung ist aber oft die einzige, um festsitzenden Biofilm zu beseitigen und hartnäckigen Geruch zu entfernen. Auch hier gilt es, zu prüfen, ob das eingesetzte Reinigungsmittel unbedenklich gegenüber Mensch und Natur ist.

Ozonbehandlung: 

Bei dieser Methode wird nicht von einer Reinigung, sondern von einer Behandlung gesprochen. Da mittels eines Ozongenerators der Sauerstoff in der Luft in Ozon umgewandelt wird.
Ozon (chemisches Formelzeichen O3) besteht aus drei Atomen Sauerstoff und entsteht überall dort, wo durch elektrische Energie oder UV-Strahlung aus den „normalen“ Sauerstoffmolekülen (O2) der Luft Einzelatome (O) entstehen.
Diese Atome können dann wiederum mit Sauerstoffmolekülen zu Ozon (O3) reagieren:

O2 => 2O ; O + O2 => O3

Der Vorteil von Ozon ist, dass es ein oxidatives Reizgas ist und somit in entsprechend hoher Dosis alle Lebenwesen (auch Mikroorganismen) tötet, die das Ozon einatmen oder mit diesem Reizgas in Kontakt kommen. Zusätzlich reagiert Ozon mit Geruchsmolekülen und zersetzt sie dadurch.


Der Nachteil von Ozon ist, dass selbst geringste Konzentrationen des Reizgases bereits Einflüsse auf die Lungenfunktion besitzen. Bei Konzentrationen über 0,1 ml/m³ kann Ozon mit allen biologischen Systemen reagieren.

Es werden subjektiv folgende Wirkungen wahrgenommen:

  • Reizempfindungen an den Schleimhäuten der Augen und Atemwegen
  • Heiserkeit und Husten
  • Beklemmungen hinter dem Brustbein
  • Verminderung der körperlichen Leistungsfähigkeit

Die Hauptschädigungen werden in den Atemwegen verursacht, wobei es zu Atembeschwerden mit einer Abnahme des Atemvolumes kommt. Später treten auch Nasenbluten, Bronchitis (Entzündungen der Luftröhrenschleimhaut) auf oder es sammelt sich Flüssigkeit im Lungengewebe an (Lungenödem). Dabei ist der Übergang von folgenlosen Reizwirkungen zu Veränderungen mit Krankheitswert fließend.

Ein Einfluss auf die Lungenfunktion ist bei Konzentrationen ab 0,08 ml/m³ nachgewiesen. Nach der technischen Regel für Gefahrenstoffe TRGS 905 „Verzeichnis krebserzeugender, erbgutverändernder und fortpflanzungsgefährdender Stoffe“ ist Ozon als Krebs erzeugend, Kategorie 3, eingestuft. (Quelle: Berufsgenossenschaft Energie Textil Elektro Medienerzeugnisse www.bgetem.de / Infoblatt Nr.526 / Stand 07.2013)

Wir Thermospezialisten wissen von den Nachteilen und setzen Ozon nur in niedrigen Dosierungen ein, die aber wiederum ausreichend sind, um Geruchsmoleküle zu zersetzen. Bei einer zu hohen Dosierung reicht selbst gutes Lüften nicht aus, dass das gesamte Ozon in der Fahrgastzelle zerfällt (Ozon riecht intensiv nach nelken-, heu- oder chlorähnlich „Höhensonnengeruch“).

Falls Du solche Gerüche nach einer Ozonbehandlung wahrnimmst, solltest Du bei offenen Türen Deine Fahrgastzelle aussaugen. Denn der Geruch ist ein Anzeichen dafür, dass die Ozonkonzentrationen weit über den gesetzlichen Grenzwerten liegen.

Kaltverdampfung durch Ultraschall: 

Diese Reinigungsmethode ist sehr verbreitet und wird von vielen Herstellern angeboten. Hier wird das Reinigungsmittel mittels Ultraschall zur Verdampfung gebracht. Es handelt sich dabei um einen Kaltdampf. Durch den Betrieb der Klimaanlage auf Umluft zirkuliert das verdampfte Reinigungsmittel durch das Lüftungssystem. Alle Luftklappen sind dabei zu öffnen. Der Innenraumluftfilter sollte während der Reinigung aus dem Lüftungssystem entfernt worden sein. Vom Wirkungsgrad her ist diese Methode effektiver als die Sprühdose und es gibt sie mittlerweile in Kombination mit einem Ozongenerator.

Heißdampf: 

Diese Reinigungsmethode wird z.Zt. nur von einem einzigen Hersteller angeboten. Hier wird das Reinigungsmittel aufgeheizt und bei 100°C zum Verdampfen gebracht. Durch den Betrieb der Klimaanlage auf Umluft zirkuliert das heiß verdampfte Reinigungsmittel durch das Lüftungssystem.

Vorteil: Das heiß verdampfte Reinigungsmittel kondensiert viel besser an kalten Oberflächen, so dass die Reinigungsflüssigkeit optimaler an die zu reinigenden Stellen kommt. Wichtig: Alle Luftklappen sind dabei zu öffnen.
Der Innenraumluftfilter sollte während der Reinigung aus dem Lüftungssystem entfernt sein. Vom Wirkungsgrad her ist diese Methode effektiver als die Sprühdose und die Kaltverdampfung durch Ultraschall.